Hier eine Kurzfassung zur Geschichte der evangelischen Kirche zu Altenstädt Quelle: Info-Blatt des Kirchenvorstandes, gez. Pfarrer Stefan Kratzke, Ergänzungen von Bernd Ritter
1.) Mittelalter: Altenstädt wird zum ersten Mal im Jahr 831 urkundlich erwähnt. Seit 1272 kann belegt werden, dass Altenstädt einen eigenen Pfarrer hat.
2.) Reformationszeit: 1523 wurde die Gemeinde evangelisch. Sie stand bis zum Jahre 1644 unter dem Patronat des Klosters Merxhausen.
3.) 30jährige Krieg (1618-1648): Im Jahre 1624/25 wurde der evangelische Pfarrer von Truppen des katholischen Feldherren Tilly gefangen genommen. Die Gemeinde wurde während des 30jährigen Krieges zeitweise zwangskatholisiert.
4.) Die Zeit danach: Bis zum Jahre 1656 gehörte Altenstädt zur Pfarrei Elben (d.h.: der Pfarrer hatte seinen Sitz in Elben und versorgte die Gemeinde von dort aus mit Gottesdiensten), seitdem ist es Filiale von Balhorn.
5.) Die Baugeschichte der Kirche: a) Der Turm: Von dem mittelalterlichen Kirchbau ist nur noch der gotische Wehrturm erhalten. Über seine Erbauung gibt es keine Aufzeichnungen mehr, da im 30jährigen Krieg alle Kirchenbücher zerstört worden sind. Die gotische Architektur des Turms lässt auf eine Erbauung im 14./15. Jahrhundert schließen.. Höhe: ca. 22m.
b) Das Kirchenschiff: Das ursprüngliche in Fachwerkbauweise errichtete Kirchenschiff war völlig baufällig geworden und musste 1753 vollständig abgerissen werden. In den Jahren 1753/54 ,wurde es als schlichte, barocke Saalkirche aus Stein neu aufgebaut. In dieser Zeit erhielt der Turm ein barockes Westportal in Pilasterumrahmung mit toskanischer Basis und Kapitell mit Blattgehänge und Gebälk mit verdoppelter Muschel auf der Mitte.
c) Der Sandsteinaltar stammt aus dem Jahr 1763 und ist die Stiftung eines wohlhabenden Gönners zum Dank für den überstandenen 7jährigen Krieg (1756-63).
d) Die historische Orgel aus dem Jahr 1843 mit 14 Registern wurde nach starkem Holzwurm-Befall 1956 abgebrochen und durch ein gebrauchtes Instrument aus Hüddingen ersetzt.
6.) Neuere Geschichte: Im Anschluss wurden umfangreiche Umbauarbeiten vorgenommen. Die Westempore wurde verbreitert, die Ostempore abgerissen und die Orgel von der Chorraumempore auf die rückwärtige Seite der Kirche an die Turmmauer versetzt. Durch diese Maßnahmen wurde eine erhebliche Aufhellung des Kirchenraumes mit Tageslicht erreicht. In den Jahren 1977/78 wurde die Kirche im Inneren wieder neu renoviert, nachdem durch Grundmauerabsenkung Risse im Gemäuer aufgetreten waren. Diese Schäden haben ihre Ursache darin, dass unter der Kirche in früherer Zeit eine Friedhofsanlage bestand. Im Jahr 2011 wurde eine chemische Belastung der Raumluft durch Holzschutzmittel festgestellt. Sämtliche Bänke und der darunter befindliche Holzfußboden mussten darum entfernt und erneuert werden. Statt des Holzfußbodens erhielt die Kirche nun Sandsteinplatten. Durch eine leichte Anhebung wurden Kirchenboden und Chorraum auf eine Ebene gebracht, um gehbehinderten und älteren Menschen eine barrierefreien Zugang zum Altar und zur Teilnahme am Abendmahl zu ermöglichen. Die neun errichtete Rundbank im Chorraum schafft in Verbindung mit der flexiblen Bestuhlung und den halbierten Bänken der ersten Reihe mehr Flexibilität für die Gestaltung von musikalischen Veranstaltungen und Gottesdiensten. Im Jahr 2009 wurden neue Altarfenster mit Glaskunst eingesetzt.
Siehe auch “Chronographie”!
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