Eine Dusche voller Geld Belebter Dorfplatz und tolle Spiele beim Maifest in Altenstädt - großer Andrang beim bunten Treiben Von Markus Berger - HNA-online vom 3.5.09 ALTENSTÄDT. Sie strömten, und der Andrang schien kein Ende zu nehmen. Von überall her kamen Menschen, die sich die jährliche Altenstädter Gaudi am 30. April nicht nehmen lassen wollten. "Wann geht′s denn hier endlich los?" fragte einer rufend, bestaunte die mitten auf dem Platz stehende Glaskabine und gönnte sich zunächst eine Currywurst. Was es damit auf sich habe, wollte er wissen, was diese "verkappte Dusche hier zu suchen" habe. Im Laufe des Abends sollte er es erfahren.
Etwa 400 Besucher drängten sich auf dem Dorfplatz, um Spaß zu haben, sich gepflegt zu unterhalten und in den Mai zu feiern. Die Entscheidung, genau diesen Ort an genau diesem Abend aufzusuchen, wurde den Feierlaunigen aber auch nur allzu leicht gemacht. Denn das Team der Altenstädter Feuerwehr hatte sich wie immer ein kurioses und einzigartiges Programm ausgedacht.
Geldwirbel
Hauptattraktion: die Dusche. Eine Dusche ohne Brause, ohne Wasseranschluss, ohne Ablauf. Was wie eine Duschkabine aussah, hatte mit Körperpflege rein gar nichts zu tun. Vielmehr trugen am späten Abend sechs Männer in diesem Glaskasten ein Spiel aus, nämlich den Geldwirbel. Manfred Pfennig von der Feuerwehr erklärte: "In dieser Kabine werden mit einem Luftstrom Geldscheine umhergewirbelt - Spielgeld und echte Banknoten." Insgesamt 200 Euro mischten die Organisatoren unter die unechten Scheine. "Und dann kommt es darauf an, in diesem Wirbel möglichst viel richtiges Geld einzufangen."
Um in den Genuss dieses monetären Segens zu gelangen, mussten sich die Kandidaten zuvor allerdings qualifizieren. Und drei andere anstrengende Spiele gewinnen. "Zuerst müssen die Teilnehmer unseren neun Meter hohen Masten erklimmen", sagte Günther Kimm, der ebenfalls in der Orga-Gruppe mitmacht. Da ging es auf Zeit. Wer zuerst die oben angebrachte Hupe erschallen ließ, hatte gewonnen. Dann hieß es Säcke heben. Acht schwere Sandsäcke, die mittels Seilwinde in die Höhe gezogen werden mussten, waren mit Muskelschmalz zu bewältigen.
Zuletzt waren die Probanden gefordert, möglichst viele Menschen in einem Auto unterzubringen. Kreuz und quer, egal wie. Gequetscht, gerollt, gestapelt. "Mehr als zehn Personen in einen Pkw zu bekommen, ist schon schwierig", erzählte Günther Kimm. Patrick Wetter aus Wolfhagen jedoch schaffte 19. "Das ist eigentlich unmöglich", beteuerte Manfred Pfennig. "Aber er hat es geschafft." Damit hatte sich der Kandidat auf Position eins der Rangliste katapultiert. Und durfte als erstes in die Geldkabine. Was er dort aber absahnte, war nicht mehr als ein Taschengeld "20 Euro hat er gerade mal einfangen können", sagte Pfennig. Der Grund: Dummerweise funktionierte der Geldwirbel nicht richtig, verursachte weniger einen Wirbel als ein laues Lüftchen. Das störte die anderen aber nur wenig. Die feierten am Altenstädter Dorfplatz vergnügt in den Mai.
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