Kentucky: Bronzemedaille für deutsches Distanzteam aus: www.reiterrevue.de Die neue Weltmeisterin der Distanzreiter kommt aus Spanien: Maria Mercedes Alvarez Ponton verwies Dubais Herrscher Mohamed bin Raschid al Maktoum und seinen Sohn Hamdan bin Mohamed auf den Silber- bzw. Bronzerang. Ein großer Tag insbesondere für die Vereinigten Arabischen Emirate, aber auch für die Deutschen, die zu Bronze ritten…
Lexington. Sie trug die Rückennummer 1. Ziemlich genau zwölf Stunden nach ihrem Start bei der Distanz-WM im Kentucky Horse Park bekam die „1“ eine ganz neue Dimension. Die Spanierin Maria Mercedes Alvarez Ponton hatte die Goldmedaille gewonnen. Die 34-jährige und ihr in Frankreich gezogener brauner Araber-Wallach Nobby waren das herausragende Paar dieser WM. Die Leistung der Spanierin, die als Bereiterin in Diensten der Familie Maktoum in den Vereinigten Arabischen Emiraten steht, beeindruckt umso mehr, als sie erst vor zwei Monaten ein Kind zur Welt gebracht hatte. Fast unvorstellbar, dass eine Frau so kurze Zeit darauf einen 160 Kilometer langen und zwölfstündigen Distanzritt nicht nur absolvieren, sondern auch noch gewinnen kann.
Nicht minder gefeiert wie die zierliche Spanierin war ihr Arbeitgeber, der Herrscher des Emirates Dubai, Mohamed bin Rashid al Maktoum. Der 61-jährige Ehemann der FEI-Präsidentin Haya hatte sich viel vorgenommen, wollte die Schlappe bei der WM vor vier Jahren in Aachen, wo das komplette Team der Emirate aus der Wertung geflogen war, wettmachen. Mit exzellenten, sprich leistungsstarken und harten arabischen Vollblütern beritten, führte das Team vom Start bis zum Ziel das Feld an, Vater Mohamed mit dem Fuchs Ciel Oriental meist eine Naselänge vor seinen Söhnen. Am Ende gehörte ihm die Silbermedaille, sein 28-jähriger Sohn Hamdan bin Mohamed ritt zu Bronze. Riesenjubel brach beim deutschen Team aus, als es nach Ausfällen der Konkurrenz aus Qatar und Bahrain von zunächst Platz sechs auf fünf, vier und schließlich sogar auf den Bronzerang (hinter Silbermedaillist Frankreich) aufschloss – die erste deutsche Teammedaille in der Geschichte der Distanz-Weltmeisterschaften. Die mit 52 Jahren Teamälteste, Dr. Gabriela Förster, konnte ihr Glück kaum fassen: „Das ist ein großer Tag für das deutsche Distanzreiten. Ich hoffe, dass unsere Sportart jetzt mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommt.“ In der Einzelwertung lagen die deutschen Aktiven, die alle arabische Pferde ritten, dicht beieinander. Als Beste erreichte Dr. Gabriela Förster mit Princeless Gold Platz 15 vor Sabrina Arnold mit Beau (16.), Belinda Hitzler mit Shagar (17.), Melanie Arnold mit Shaika Bint Kheoma (22.) und der als Einzelreiterin gestarteten Petra Hattab mit Prince Sharif (27.). Alle Pferde passierten die tierärztlichen Kontrollen in den sogenannten Vet-Gates, alle blieben in der Wertung. Das allein ist in dieser Sportart schon ein Riesenerfolg. - hen-
Die beste Deutsche: Dr. Gabriele Förster auf Platz 15.
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