Altenstädt - ein Dorf und seine Geschichte
Ziegenzucht Verein Altenstädt: die Ziege, die Kuh des kleinen Mannes aus den Erinnerungen von Willi Gerhold (03/2017, mit Ergänzungen)
Früher wurde in den meisten Familien Ziegen gehalten. Auf dem Land - und somit auch in Altenstädt - hatte quasi jede Familie mindestens eine Ziege im Stall. Doch ab Ende der 50er-Jahre verlor die Ziegenhaltung in Deutschland an Bedeutung. Die Ziege galt auch als “Kuh des kleine Mannes”, d.h. die nicht so wohlhabenden Leute hielten sich eine Ziege aus Kosten- und auch Platzgründen, sie diente als kleines Zubrot und der Milch- und Fleischerzeugung..
In Altenstädt gab es auch einen Ziegenzuchtverein: Die mir noch bekannten Ziegenhalter in Altenstädter aus den 50 Jahren: Karl Schneider auf der Höhe (Sommerweg, Großvater von Lothar Heyde/ Karin Götte) war Vorsitzender. Wilhelm Gerhold (Vater von Willi Gerhold) war Kassierer im „Ziegenzucht Verein Altenstädt“. Weiter Mitglieder: vom Sommerweg: Raabe, Holz, Kesper, Schreckert vom Hackelberg/Pforte: Ritze, Griesel, Kesper, Grede, Kothe, Ginda vom Kreuzweg: Oeste (Beyer) aus dem „Lingeweg“: Steiger (Grede mal kurz Bürgermeister Kriegszeit) aus dem Voßborn: Spohr, Siebert Hans „Mähl“ (Straßenwärter)
Bockhalter waren Kothe Fritz Siebert Hans Voßborn bei dem im Haus war immer der besondere Geruch Ginda der hatte in der „ahlen Mure“ einen Holzschuppen
Für den Bockhalter gab es eine kleine Wiese von der Gemeinde!
Gerholds hatten lange Zeit 3 Ziegen, andere hatten 1 oder 2. Futter wurde von den Feldwegen geholt – jeder hatte sich einen Weg (oder mehrere) gepachtet für das tägliche Futter bzw. Heu für den Winter. Ich erinnere mich noch, dass wir immer nach Feierabend mit dem Vater zum Gras holen mit dem Handwagen losziehen mussten. Die Felder wurden von den Bauern bestellt und das Gras mähten die „geringen Liete“ immer mit der Sense, meist morgens um 4 wenn das Gras noch feucht war. Oft gab es Ärger mit den Feldbesitzern (Bauern mit Kuh und Pferd und später mit Bulldog): da wurde oft das gepachtete Gras niedergewalzt. Besondere Erinnerung: Alle paar Tage wurde die Milch mit der Zentrifuge entrahmt und es wurde Butter gemacht. Mit den Ziegen war es meiner Mutter möglich uns Kinder während der Kriegszeit mit Milch zu versorgen. Die Lämmer wurden in der Osterzeit geschlachtet bzw. verkauft. Mitte der 60er Jahre endete die Ziegenzucht (Wir hatten noch einige Zeit in der Schillerstraße Ziegen).
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