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Dorferneuerung

Altenstädt endlich “erneuert”  - Dorferneuerung von 1992 bis 2001
Endlich war es soweit, nach einjähriger Vorbereitung in der Dorfwerkstatt wurde Altenstädt im März 1993 als Förderschwerpunkt in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen.

I. Die Dorfwerkstatt:
Auf Initiative des damaligen Ortsvorstehers Otto Wendt und Herrn Leckes (VHS) wurde im März/April 1992 die so genannte “Zukunftswerkstatt” durchgeführt, aus der sich das Projekt “Dorfwerkstatt auf Dauer” bildete. 20-25 Altenstädter Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich und erarbeiteten unter Leitung von Astrid von Berlepsch Themenschwerpunkte als Basis für die anschließende Dorferneuerungsphase sowie Visionen für ein “besseres” Altenstädt. 1993 wurde im Rahmen der Dorfwerkstatt eine Schmiedefest in der alten Schmiede von Bertold Ritter durchgeführt. Der Erlös kam dem Kinderland Kunterbunt zugute. Ein Schwerpunkt der Arbeit war die Durchführung einer Fragebogenaktion, bei der die Altenstädter ihre wichtigsten Themen benennen konnten.
Als wichtigste Punkte wurden genannt:
 - Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen
 - Bessere Pflege der öffentlichen Grünanlagen
 - Sauberhaltung und Pflege des Friedhofes
 - Sanierung der Fachwerkhäuser
 - Beseitigung von privaten Müllhalden auf Privatgrundstücken
 - Bessere Verkehrsanbindung durch öffentliche Verkehrsmittel
 - Begegnungsmöglichkeiten im Dorf (z.B. für ältere Menschen)
 - Verkehrsberuhigende Maßnahmen im Ort
(der Abschlussbericht kann bei Bernd Ritter, Tel. 5420, eingesehen werden).
Aus der Dorfwerkstatt heraus bildete sich dann der Arbeitskreis Dorferneuerung.

II. Der Arbeitskreis Dorferneuerung:
Die Zielrichtung der Dorferneuerung hatte sich bis zum Start in Altenstädt entscheidend verändert: Nicht mehr rein bauliche Verschönerungen standen im Mittelpunkt, sondern auch Förderung bürgerschaftlichen Engagements, Erhaltung und Förderung der Dorfkultur oder Unterstützung des Handwerks und Gewerbes. 
Begleitend zu den folgenden Jahren der Dorferneuerung wurde ein Arbeitskreis Dorferneuerung eingerichtet, der sich am 14.10.1993 konstituierte.
Mitglieder wurden die Ortsbeiratsmitglieder, Vereinsvertreter und einige weitere Interessierte. Man beschloss aber, die Sitzungen für alle Bürgerinnen und Bürger offen zu halten, um themenbezogen jeden die Möglichkeit zu geben, aktiv mitzuwirken.
Die Planung lag in den Händen von Hans-Helmut Nolte aus Kassel, Unterstützung gab es weiterhin durch Frau Range vom ARLL, später durch Peter Nissen und durch die Stadtverwaltung.
In unzähligen Sitzungen wurden Konzepte und Projekte erarbeitet, manchmal auch kontrovers erstritten. Als Vorlage gingen diese Ergebnisse in den Ortsbeirat und die Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung.
Im Nachgang lässt sich sagen, dass insgesamt eine rege Bürgerbeteiligung zu verzeichnen war.

III: Die Projekte - das Ergebnis:
Obwohl die Dorferneuerung 2001 beendet wurde, waren damit noch nicht alle Projekte - sowohl privat als auch öffentlich - realisiert.  Hier die Summen, die durch die Dorferneuerung in Altenstädt investiert bzw. angestoßen wurden:
 - öffentliche geförderte Investitionen: ca. 700.000 € (davon gefördert: 75%)
 - privat geförderte Investitionen: mehr als 3,0 Mio. € (Zuwendung: 909T€),
   insgesamt wurden 115 private Maßnahmen gefördert!

Als Schwerpunkte der öffentlichen Maßnahmen wurden erarbeitet:
 - Umgestaltung Parkplatz Ritter (Realisierung 1995)
 - Umbau altes Spritzenhaus zum Jugendraum (Realisierung 1997)
 - Umnutzung altes Backhaus als Unterkunft der Kindergruppe Kinderland Kunterbunt
    (nicht umgesetzt)
 - Neugestaltung Dorfplatz (Realisierung 2000, siehe auch unten)
 - Grünordnung
 - Heinrich-Schröder-Haus (als Ersatz für “Altes Backhaus”)
   (Realisierung 2001 als “kommunalersetzende Maßnahme”)
 - Verkehrsberuhigung Kasseler Straße (Realisierung 2000+2002)
 - Maschinenwaschplatz (2003/04)

Probleme gab es, als sich herausstellte, dass das “Alte Backhaus” so marode war, dass eine Renovierung Unsummen verschlingen würde. Eine heiße Diskussion entfachte. Schließlich entschied man sich für Abriss. Was jetzt geschah, war beeindruckend: spontan fanden sich 9 Altenstädter, die ein neues Backhaus auf dem Dorfplatz aufbauen wollten - mit entsprechender Backhaus-Funktion. In Form einer Zuwendung zu privaten Dorferneuerungsmaßnahme  wurde der entstandene Backhausverein gefördert (siehe dort)!
Ebenfalls ein Glücksfall: Die Zusammenarbeit mit der Kirche im Rahmen der Umbaumaßnahme Heinrich-Schröder-Haus, die sich im Kircheneigentum befindet. Ein universal nutzbares Gebäude, kirchlichen und öffentlichen Belangen genügend, entstand mit Kinderland Kunterbunt, Übernachtungsherberge und Mehrzweckräumen - ein Kleinod, der neben dem neuen Dorfplatz und Backhaus dem Ortskern Leben zurück gibt! (Förderung DE und KFA-Mittel)
Viele Diskussionen gab es auch zum Dorfplatz. Alte Hofstrukturen wurden durch Gebäudekomposition und Flächen nachgebildet und Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche (Teerfläche mit Basketballkorb) geschaffen. Für Feste ist genügend Platz, das so genannte “Technikhaus” sorgt für Strom und Wasser und dient den Vereinen als Unterkunft gemeinsamer Anschaffungen.
Im Rahmen der verkehrsberuhigenden Maßnahmen Kasseler Straße, insbesondere bei der Einmündung “Zum Lindengarten” (Kindergarten), wurde sogleich der gesamte Durchfahrtsbereich mit beplant, so dass Umsetzungen ohne größere Hürden  erfolgen könnten.

Ein neues Gesicht bekam Altenstädt aber auch durch die vielen privaten Maßnahmen - die Altenstädter nutzten die “Gelegenheit” rege (siehe auch unten).
Schließlich wurden parallel und zum Abschluss der DE auch noch zwei historische Straßen - die Heinrich- Schröder-Straße und “Zur Pforte” - erneuert, wodurch das Gesamtbild Altenstädts ebenfalls profitierte.

Kleine Anekdote “Blumenkübel” aus 1998:
Vom Dorfplaner H. Nolte waren im Rahmen der Dorferneuerung auch Vorschläge zu einer veränderten Verkehrsführung vorgelegt worden. Darunter z.B. die Verlegung der Vorfahrtsstraße von der Wolfhager Straße in Richtung Balhorn (aus Naumburg kommend hätte das bedeutet “Vorfahrt achten”) oder eine Verengung der Kreuzung “Waldecker Straße/ Korbacher Straße”, um dort die Unfallgefahr zu reduzieren.
Ein Vorschlag war auch, den Kreuzweg in Richtung “Zur Pforte” und “Heinrich-Schröder-Straße” neu zu führen. Dieser Vorschlag hatte auch unmittelbare praktische Relevanz, denn die Erneuerung der beiden Straßen stand in Kürze bevor.
Ortsbeirat und Arbeitskreis Dorferneuerung beschlossen deshalb, einen Versuch zu starten um die Akzeptanz bei der Bevölkerung sowie die verkehrstechnischen Auswirkungen zu testen.
Ortsvorsteher Bernd Ritter kümmerte sich um die Finanzierung von 4 Blumenkübeln, die schließlich von der Kasseler Sparkasse bezahlt wurden. In einer Aktion wurden die Blumenkübel aufgestellt und mit weißer Farbe die vorgeschlagene Verkehrsführung aufgemalt. Neben Ortsvorsteher Bernd Ritter beteiligte sich noch Dirk Oertzen an der Umsetzung.
Ziel des Planerkonzeptes war es, den Verkehr aus der “Pforte” erst in Richtung Heinrich-Schröder-Straße zu lenken, die auch vorfahrtberechtigt sein sollte.
Bereits während der Testphase gab es teilweise heftige Kritik von Anliegern, die täglich die “Pforte” nutzten. Aber das war es ja gerade, was herausgefunden werden sollte. In einer anschließenden öffentlichen Sitzung des Arbeitskreises wurde beschlossen, dieses Verkehrskonzept nicht umzusetzen.
Die Blumenkübel bekamen eine neue Heimat vor dem Jugendraun und der Einmündung “Panoramablick”/”Auf der Höhe” - dort steht er heute noch und wird von den Anwohnern gepflegt.

HNA-Bericht vom 11.7.1999:

Hier Beispiele von Häusern vor der Dorferneuerung bzw. Wohnraumschaffung durch die DE
 (Altenstädt nach der DE: siehe Bildergalerie Dorfansichten):

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