Näherei-Betriebe in Altenstädt 1950er - Anfang 2000er Aus den Erinnerungen von Elsbeth Raabe und Anneliese Ritter Neben dem klassischen Schneiderhandwerk gab es nach dem II. Weltkrieg in Altenstädt auch industrielle Nähereien in Form von Kleinbetrieben, die i.d.R. großen Nähereien zuarbeiteten. Den Anfang machte die Firma Olschansky, die im Sommerweg Nr. 34 einen Betrieb errichtete. In den 50er Jahren baute die Flüchtlingsfamilie Kockegey, die in Altenstädt eine neue Heimat gefunden hatte, einen Nähbetrieb auf. Sie starteten mit 3 Mitarbeitern, die in Heimarbeit tätig waren, bevor die Familie das sogenannte „Behelfsheim“ aufkaufte (Schillerstraße 1, hier wurden bis dahin Bedürftige untergebracht), wo sie später ihr Wohnhaus bauten. Dort eine Näherei zu bauen, bekam die Familie nicht genehmigt. Der Zuschnitt wurde zunächst im Haus der Familie Schlutz (Blumenstraße 8) durchgeführt, bis die Näherei im Sommerweg von der Familie Olschansky gekauft werden konnte, die sich in Naumburg ansiedelte. Gerhard Kockegey, der 1979 verstarb, hatte 12-14 Frauen in seiner Firma beschäftigt. Diese wurde 1978 von Ingried Gautsche übernommen, die sie wiederum am 1.7.1988 an Wilhelm Waschk übergab. Gefertigt wurden insbesondere Schürzen, Hemden, später auch Blusen, Jacken und andere Textilien für die großen Textilfirmen, bis schließlich aufgrund der Verlagerung der Nähereien nach Asien die kurze „Industriezeit“ in AltenstädtAnfang der 2000er wieder zu Ende ging. Die Näherei im Sommerweg wurde nach der Schließung als Wohnhaus umgebaut.
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