Müllentsorgung in Altenstädt - früher und heute
Längst ist die Müll- und Abfallentsorgung durch die Kommunen bzw. in Altenstädt durch den Landkreis Kassel organisiert: regelmäßig und getrennt werden die Abfälle der Bürger und Unternehmer abgeholt und möglichst umweltfreundlich entsorgt bzw. recycelt.
Darüber hinaus führt die Altenstädter Dorfgemeinschaft etwa alle 2-3 Jahre eine “Aktion Saubere Landschaft” durch.
Das war nicht immer so: Bis etwa 1973 - in diesem Jahr wurde die obligatorische Müllabfuhr eingeführt - hatte Altenstädt eigene “Müllkippen”: Zuerst in Richtung Naumburg/ Warthe in einer ehemaligen Kalkgrube und später in einem Steinbruch am Mühlenholz (siehe auch “Grenzbegang”). Dort wurde bis Anfang der 1970er Jahre der “Aufschwungmüll” der Altenstädter entsorgt, d.h. gelagert und verbrannt. Das waren Kühlschränke, Fernseher, aber auch Autos oder Reifen. Abschließend gefüllt wurde die Halde mit Bauschutt der abgerissenen Häuser in der Waldecker Straße gegenüber dem Gasthaus Ritter. Dort dürfte nun - inzwischen wieder bewaldet, siehe Foto - ein nicht gerade chemisches Gemisch im Boden schlummern! Allerdings gab es bis zu dieser Zeit auch wesentlich weniger Wohlstandsmüll: Verpackungsmaterial wie heute war damals eher eine Seltenheit! Die letzte Müllhalde wurde von Herrn Holz (Sommerweg) überwacht.
Erinnerungen von Rüdiger Löber: “Die Altenstädter Müllkippen waren gleichzeitig für uns Kinder damals, neben der kleinen und großen Hardt, interessante Abenteuerspielplätze. Großen Spaß machte es zum Beispiel ein Feuerchen zu machen und dann Spraydosen hinein zu werfen, die dann mit lautem Knall explodierten. Ein paar Jungens übertrieben es eines Tages aber eimal bei diesem Bombardement. Als sie ins Dorf zurück kamen, sahen wir sie mit betroffener Miene und rußgeschwärzten Gesichtern und Klamotten. Zur Ergänzung: Eine 3. ”Krokola” befand sich vor dem Mühlenholz links von der Ippinghäuser Straße, ca. 70 Meter hinter der Linkskurve in dem ehemaligen kleinen Steinbruch - dort liegt unter anderem mindestens ein Auto begraben. Zum Thema “Altenstädter Steinbrüche” sei noch erwähnt, dass es zwischen Semmet und Mühlenholz rechts vom Feldweg und in der Nähe des Eselsweges noch einen sehr kleinen Sandsteinbruch gab, der ca. 1960 zugeschüttet wurde.”
Wer noch Informationen und Hinweise zu diesem Thema, hat bitte melden! Bernd Ritter, 07/2011
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