Glas, Farbe und Wurzeln Altenstädt als Künstlerdorf - erste große Gemeinschaftsausstellung HNA -Sigrid Hellwig (13.04.2008) ALTENSTÄDT. Die fünf Künstler haben Gemeinsamkeiten: Sie wohnen in Altenstädt, haben Freude am Malen und am Gestalten, und sie haben sich zusammen- geschlossen, um das Altenstädter Dorfgemein- schaftshaus in eine Galerie zu verwandeln: Jochen Haase, Tasso Minkner, Klaus-Dieter Gehring, Helmut Wett und Jörg Welz. "Kunst in Altenstädt" hieß das Motto dieser ersten großen Ausstellung. Gleichzeitig sollte die Gemeinschaftsausstellung zu einem Ort der Begegnung der Besucher unter- einander und mit den Künstlern werden. An beiden Altenstädter Kunsttagen gab es viel Zuspruch, schließlich wurden hier so viele ungewöhnliche Werke gezeigt, dass sich das 1200 Bürger zählende Altenstädt nicht ganz unberechtigt Künstlerdorf nennen darf. Jochen Haases Aquarelle an den Stellwänden zeigten einfühlsam beobachtete Landschaften oder markante Orte in meist kühlen zarten Farben, im wechselnden Licht. Tasso Minkners Bilder in Mischtechnik haben ästhetische Zielsetzungen und einen philosophischen Hintergrund. In diesem Verfahren, das er "gesteuerter Zufall" nennt, entstehen aus dem Farbengemisch Formen, die der Künstler weiterentwickelt. Jörg Welz zeigte Beispiele seiner bunten Bleiglaskunst als Lampen und Behälter. Klaus-Dieter Gehring konzentrierte sich auf die Beobachtung des Jahreslaufes in der Natur und die täglichen Veränderungen im heimischen Vorgarten. Für die Ausstellung wählte er eine Serie von Insekten aus. Außerdem setzte er sich mit dem Thema der Vergänglichkeit auseinander; angeschwemmte Hölzer aus dem Edersee bildeten den Rahmen für Zeichnungen. "Ich wünsche mir, dass die Kunstwerke möglichst viel Alltagsstaub von der Seele waschen." Bernd Ritter Ortsvorsteher Daneben sorgten die Holzskulpturen von Helmut Wett dafür, dass die erste Altenstädter Kunstausstellung zu einer ungewöhnlichen und reizvollen Mischung wurde. Die Idee zum Fertigen von Skulpturen aus Wurzeln brachte Helmut Wett aus einem Urlaub in Südtirol mit. Die Beschaffenheit des jeweiligen Holzstückes ist ausschlaggebend für seine Skulpturen. Um den Besuchern bei ihren Gesprächen ein wenig Gemütlichkeit zu vermitteln, boten die Landfrauen Häppchen und Erfrischungen an. Es werde auf jeden Fall weitere Kunstausstellungen geben, versprach Ortsvorsteher Bernd Ritter. Er sei sicher, dass eine solche Veranstaltung beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" selbstbewusst als Baustein der Vielseitigkeit und Vitalität Altenstädts als Punktelieferant präsentiert werden könne. Foto oben: Fünf Künstler, fünf Stilrichtungen: Jochen Haase, Tasso Minkner, Klaus-Dieter Gehring, Jörg Welz und Helmut Wett (von links) zeigten einen Querschnitt ihrer Werke im Altenstädter Dorfgemeinschaftshaus. Fotos: zjg
Ergänzung: Toller Erfolg für die vom Ortsvorsteher Bernd Ritter ins Leben gerufene erste Altenstädtder Kunstausstellung, die ein außerordentlich positives Echo fand. Je nach Einschätzung der Künstler kamen wohl zwischen 300 und fast 500 Personen zur Ausstellung - das hätte keiner erwartet! Aber dies soll keine “Eintagsfliege” bleiben: erste Überlegungen über eine Neuauflage mit anderem Schwerpunkt, z.B. “Kunst von und für Kinder und Jugendendliche in Altenstädt”, laufen. Sollte jemand Ideen haben, bitte melden - bei den 5 Künstlern oder dem Ortsvorsteher! Vielen Dank!
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